97896 Freudenberg/Boxtal

09377/95098

Burg Gamburg – die wiederentdeckte Burg

Dies könnte auf die Burg Gamburg, die wiederentdeckte Burg im Taubertal, zutreffen. Sie liegt auf einer Anhöhe über dem Dorf Gamburg im lieblichen Taubertal.  Die Gemeinde mit der Burg Gamburg liegt direkt an der Tauber. Diese zieht sich von Rothenburg ob der Tauber bis nach Wertheim. Dort mündet sie in den Main. Ein Teil der romantischen Straße führt hier an der Tauber entlang.

Die Burg Gamburg mit dem dazugehörigen Burggarten ist ein Kulturerbe mit Europäischem Rang. Mitte des 12 Jahrhunderts wurde die Burg als Grenzbefestigung des Mainzer Erzstiftes erbaut. Seit 2001 ist die Gamburg als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ („Nationaldenkmal“) gelistet. Die Burg Gamburg – die wiederentdeckte Burg.

Der Bergfried, so nennt man die Türme einer Burg, ist das älteste Bauwerk der Burg.Der Turm hatte einen Hocheingang, man kann noch den Kragstein im Turm sehen. Dieser war mit einem hölzernen Aufstieg zu erreichen. Vorteil war bei diesem Eingang, man konnte von innen den Aufgang zum Turm entfernen und somit die Besetzung von feindlichen Truppen verhindern. Ein gravierender Nachteil war, wenn man im Turm war konnte man nicht mehr heraus. Was selten bei diesem Burgfried war, er diente zeitweise als Wasserspeicher für den Barocken Burggarten.

Burg Gamburg – die wiederentdeckte Burg 

Burg Gamburg offizielle Seite

Im zweiten Weltkrieg beherbergte die Burg Auslagerungen verschiedener Museen unter anderem des Goethe Museum von Frankfurt am Main. Ebenfalls wurden dort auch Dokumente und Akten der “Roten Kapelle”, einer kommunistischen Widerstandsgruppe eingelagert. Als die Amerikanischen Streitkräfte näher rückten sollte der Turm von der SS geprengt werden was aber verhindert werden konnte. Stattdessen wurden die Akten von den Jugendlichen des Ortes heraus geschafft und im Burghof verbrannt.

Der kulturhistorische einzigartige Rittersaal trägt Wandmalereien die sogenannten ” Barbarossa-Fresken” die die ältestes Malereien nördlich der Alpen sind. Entdeckt wurden Sie 1986 von  Hans-Georg v. Mallinckrodt jun. dem heutigen Besitzer der Burg. Die Wandmalereien zeigen Szenen von den Kreuzzügen Friedrich Barbarossas in das byzantinische Adrianopel. Zusammen mit diesen Wandmalereien wurde auch Doppelarkaden im Rittersaal entdeckt mit einer einzigartigen Knotensäule in der Mitte. Der Rittersaal selbst verfügte sogar über eine Fußbodenheizung.

Kastell Saalburg

Unüblich für eine Burg ist, dass die Gamburg zwar öfters mal umgebaut wurde. Sie wurde aber nie zerstört und ist seit Ihrer Errichtung dauerhaft bewohnt. In den 1420 Jahren kam es zu einigen wichtigen Baumaßnahmen durch den Erzbischof von Mainz. So ist die Burg durch verschiedene Türme und Burggraben sowie mit einem Doppelturm Burgtor ausgestattet worden. Im 15 Jahrhundert wurde weitere Baumaßnahmen durchgeführt. Das persönliche Einschreiten durch Götz von Berlichingen im Bauernkrieg hat die Burg gerettet.

Eberhard Rüdt zu Collenberg hat 1546 die Gamburg durch ein Tauschgeschäft mit dem Mainzer Erzbischof bekommen. Seit dem ist sie im adligen Privatbesitz. Auch unter Eberhard Rüdt zu Collenberg sind einige Baumaßnahmen durchgeführt worden. Sowie der Umbau des oben genannten Rittersaals.

Umfangreiche Restaurierungsmasnahmen

Im hinteren Teil der Burg befindet sich der Burggarten. Dieser ist zweimal völlig verwildert hinterlassen worden. Seit den 1980 Jahren legt nun die Familie von Mallinckrodt Stück für Stück die Gartenanlage frei. Die Familie  hat bis jetzt sehr umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen vorgenommen. Sowohl im Garten als an der Burg selbst. Auch der Nymphenbrunnen ist wieder entdeckt und funktionsfähig gemacht worden.

Der Park oder Burggarten liegt auf der Nordseite der Burg mit einer seltenen Ost-West Achse. Denn im Osten geht die Sonne auf, somit hat man am Morgen ein herrliches Lichtspiel. Im Westen geht die Sonne wieder unter. Auch da hat man wieder zu den Abendstunden ein herrliches Lichtspiel im Garten.

Tagsüber ist es hier angenehm kühl denn der Park liegt dann im Schatten. Auf dem Berghang erstreckte sich ein deutscher Landschaftspark bis ins Tal. Von dem heute noch einige Grotten, Bassins, Wege, Treppen und Alleenreste erhalten geblieben sind. Vor allem aber ein romantisch gelegener Sandsteinobelisk aus dem Jahre 1800. Dieser ist noch von der hinteren Gartenbalustrade zu sehen. Zur Hochzeit der Gräfin Antoinette von Westphalen zu Fürstenberg und dem Grafen Friedrich Karl von Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn, wurde dieser errichtet.

Burgcafe

Heute wird der Burghof von den Eigentümern mit Palmen, Zitronen-, Feigen- und Olivenbäumen sowie über 300 weiteren, meist exotischen Topfpflanzen versehen. Diese verleihen ihm herrliche Düfte und erfüllen ihn mit einem besonders mediterranes Flair. Zwischen den Pflanzen und Gemäuern wurden zudem Statuen von Putten, Tieren, Dämonen aufgestellt. Ebenso eine vom bekannten barocken Kupferstecher Callot inspirierte kleine Zwergengalerie.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war der Bereich des heutigen Burgcafes noch vollständig bebaut. Die Wehrmauer war wesentlich höher. Später wurde all dies zur Burgterrasse planiert. Der jetzige Garten mit herrlicher  Aussicht wird von einem mächtigen Spitzahorn dominiert.

Wenn Sie sich entscheiden zu heiraten, das offizielle Trauzimmer der Gemeinde Werbach befindet sich auf der Burg Gamburg.

Ein Besuch der Burg ist auf jeden Fall empfehlenswert. Im Garten des Burghofes ist ein kleines Cafe wo man Getränke Kaffee und Kuchen bekommt. Die Führungen werden ausschließlich durch den heutigen Besitzer Hans-Georg v. Mallinckrodt jun. durchgeführt. Er führt durch die Burg mit einer Leidenschaft und Begeisterung die man nur sehr selten erleben kann.

Wenn Ihnen der Bericht gefällt würde ich mich über Kommentare sehr freuen.

 

Schreibe einen Kommentar